Die Entwicklungspsychologie wendet verschiedene Routinen an, um zu ihren Wissenschaftsergebnissen zu kommen. Entscheidend ist derbei, dass mit Hilfe geeigneter Inanspruchnahme größtmögliche Objektivität erzielt wird.

Eine essentielle Funktion ist die Verhaltensbeobachtung in der naturgemäßen Konstellation;

taugliche Resultate ergeben sich an dieser Stelle jedoch allein, falls die zu beobachtenden Verhaltensweisen bewusst und mit System wahrgenommen, wennmöglich ebenfalls protokolliert werden.

Die Verhaltenserkundung erstreckt sich im Regelfall auf eine beschränkte Zeitspanne. Spezialfälle sind die Dauerobservation und das Urne Sampling (Urnenmodell, Zufallstichprobe). Vor allem emotionelle und soziale Verhaltensweisen sowie Spiel- und Wirkungsformen werden mit dieser Methode verzeichnet.

Die Verhaltensbeobachtung bei kontrollierten Voraussetzungen setzt eine Test- und eine gleichartige Kontrollgruppe voraus. Erst infolge des Vergleichs der beiden Gruppen kann aufgezeichnet werden, welche Wirkungen infolge der kontrollierten Bedingungen zustandegekommen sind.

Testläufe in der Entwicklungspsychologie sind insbesondere die Leistungs- und Prüfversuche, infolge derer zahlenmäßig erklärliche Leistungen erhoben werden sollen. Immer wieder werden sie durch ein Untersuchungsgepräch ergänzt, um näheren Zugang in die Anlässe des Handelns zu bekommen.

Eine übrige Option, zu entwicklungspsychologisch relevanten Resultaten zu gelangen, ist die kritische Auseinandersetzung unbefangener Gebilde und die Fragenkatalogfunktion.

Zur kritische Auseinandersetzung von Modifikationen in der Zeit wird die Querschnittfunktion (Untersuchung und Vergleich von ausgewählten Altersgruppen) und die Längsschnittroutine (Erhebung von Einzelindividuen über längere Spannen) oder ebenfalls eine Komposition der beiden Routinen angewendet.

Die entscheidenden Merkmale der Entwicklungsabläufe sind die Unterscheidung (Vervollkommnung von Funktionen), die Eingliederung  (Beziehungszusammenhänge formen), Zentrierung (verstärkt zentrale Steuerung des Verhaltens und Regression des infolge von Koinzidenz entfachten Reagierens), Formwerdung von Beschaffenheiten in allen psychischen Bereichen ebenso wie Konsolidieren von Gewohnheiten, Eigenschaften, Mentalitäten und Haltungen.